Während die wissenschaftliche Debatte über die Ursachen und Folgen des Klimawandels weitgehend konsensual verläuft, stellen Akteur:innen und Parteien der extremen Rechten eine zunehmend laute Gegenstimme dar. Zwischen pauschaler Klimawandelleugnung auf der einen und völkisch-nationalistischen Vorstellungen von Umwelt- und Naturschutz auf der anderen Seite entsteht eine gefährliche ideologische Gemengelage: „Die Beziehung von AfD-Anhängern zum Umwelt- und Naturschutz ist komplex, widersprüchlich und im Endeffekt gefährlicher als eine reine Ablehnung“ (Susanne Götze 2019).
In dieser Seminarsitzung diskutieren wir die strategische Positionierung der extremen Rechten im Anthropozän. An Beispielen wie der Warnung vor „Überbevölkerung“ analysieren wir, wie klimapolitische Diskurse rassistisch und nationalistisch aufgeladen werden, welche historischen Kontinuitäten dabei wirksam sind und welche politischen Gefahren daraus erwachsen.
Dozentin ist Annabell Ringwald, M.A..